Klampfe, Gipfelkampf und Heldentod

erstellt am 02.10.2024
Volksliedwerk

Die Nationalsozialisten verstanden es, den „Heldentod“ am Berg zu zelebrieren, wie hier am Beispiel von Alfred Drexel († 8. Juni 1934 am Nanga Parbat), dessen Leiche man in eine Hakenkreuzfahne eingeschlagen und mit einem Eispickel drapiert hatte. © Archiv des DAV, Verwendung mit freundlicher Genehmigung

„Wir fahren zur Hölle mit Eil, Bergheil, Bergheil!“ So etwas sang man einmal im Gebirge. Wie schnell Wandervögel und Romantiker zu todessehnsüchtigen Kämpfern und Soldaten wurden, ist ein unheimliches Kapitel der Alpingeschichte. Liedschöpfer, Komponisten und Textdichter bedienten die Propagandamaschinerie des "Dritten Reiches". Auf ihre Spuren begibt sich Wolfgang Dreier-Andres im vorliegenden Artikel, analysiert die Inhalte ihrer Liederbücher und gewinnt erschreckende Einblicke in die demagogische und manipulative Qualität der Lieder. In ihnen wird der "deutsche Bergsteiger" zur todesverachtenden Siegfried-Gestalt stilisiert und ganz bewusst in die Nähe des Soldaten gerückt, für den es scheinbar kein höheres Ziel gibt, als sich "für Führer, Volk und Vaterland" auf den Schlachtfeldern Europas in einem sinnlosen Krieg ermorden zu lassen. 

Dankenswerter Weise dürfen wir den gesamten Artikel zum Download zur Verfügung stellen und möchten an dieser Stelle auf das aktuelle Alpenvereinsjahrbuch BERG 2025 verweisen, dessen Fokus diesmal auf dem Dachstein liegt. 

  • 242-247_Dreier-Andres_Berg_2025.pdfDreier-Andres, Wolfgang: Klampfe, Gipfelkampf und Heldentod. Lieder und Liederbücher der Bergsteiger von der Jugendbewegung bis hinein ins „Dritte Reich“, in: Alpenvereinsjahrbuch BERG 2025, hrsg. vom Deutschen, Österr. u. Südtiroler Alpenverein, redigiert von Axel Klemmer, Innsbruck u.a.: Tyrolia, 2024, S. 243–247.
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